Technologieforum Laser Photonik

Zeiss gewinnt Deutschen Zukunfts­preis

Die Entwicklung eines Lichtblatt-Fluoreszenzmikroskops von Zeiss zur schonenden 3-D-Abbildung lebender Zellen wurde mit dem Deutschen Zukunftspreis 2022 ausgezeichnet. Die Jury würdigte damit die Zeiss-Experten Dr. Thomas Kalkbrenner, Dr. Jörg Siebenmorgen und Ralf Wolleschensky für ihren wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Mikroskopsystems.

Der lebenden Zelle auf der Spur

Das Zeiss Lattice Lightsheet 7 im Laborbetrieb. Bild: Zeiss

Das Mikroskop Lattice Lightsheet 7 ermöglicht biomedizinischen Forscherinnen und Forschern erstmals, lebende Zellen über Stunden oder Tage hinweg in live und 3-D zu beobachten. Sie untersuchen damit beispielsweise, wie die Zellen auf bestimmte Wirkstoffe reagieren oder was geschieht, wenn Viren oder Bakterien in Zellen eindringen. Das Problem bei der Untersuchung lebender Zellen mit Fluoreszenzmikroskopen lag bisher in der Beleuchtung: Die Intensitäten der verwendeten Laserstrahlung sind sehr hoch. Diese intensive Beleuchtung kann lebende Zellen nachhaltig schädigen. Eine entscheidende Verringerung dieser Fotoschädigung wird durch die Lichtblattmikroskopie erreicht: Anders als bei allen anderen Mikroskopen wird dabei die Laserstrahlung – in Form eines Lichtblattes – nur in den Bereich der Probe eingebracht, der sich im Fokus des Objektivs befindet. Hierfür musste das Team den Laser auf besondere Art und Weise nutzen und die Objektive neu anordnen, da Zellen auf Deckgläsern in Kulturgefäßen wie Petrischalen und Multiwellplatten wachsen. Sie entwickelten eine Mikroskopoptik, mit der man schräg von unten durch die Probengefäße auf die darin befindliche Zelle schauen kann, ohne dass es zu Bildfehlern kommt. All das wurde laut Zeiss zu einem einfach zu bedienenden, kompakten System mit hohem Automatisierungspotential entwickelt.

Der Deutsche Zukunftspreis

Mit dem Deutschen Zukunftspreis werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende technische, ingenieur- und naturwissenschaftliche Leistungen sowie Software- und algorithmenbasierte Leistungen geehrt, die zu anwendungsreifen Produkten führen. Er ist mit 250.000 Euro dotiert. Neben der wissenschaftlichen Exzellenz soll auch ein klar erkennbarer Nutzen für die Gesellschaft, die Umwelt und für die Wirtschaft kennzeichnend für die Preisträger-Projekte sein. Überreicht wird die Auszeichnung in einer Zeremonie vom Bundespräsidenten.

Quelle und Bild: www.zeiss.de



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