18 Jun BBW Lasertechnik und Civan Lasers entwickeln Laserschweißen weiter
Eine neue Laserschweißtechnik soll vor allem für das Schweißen von Aluminium und Kupfer ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Der bayerische Fertigungsexperte BBW Lasertechnik und der israelische Laserhersteller Civan Lasers arbeiten dafür zukünftig zusammen.
Von der Rohrzange zur Pinzette
Während die Anwendung von Strahloszillation mit Scannern und 2-in-1-Fasern in den vergangenen Jahren zu Prozessverbesserungen geführt hat, eröffnet die Civan-Technologie nun neues Potenzial in der Lasertechnologie. Beim Laserstrahlschweißen bestimmen bisher im Wesentlichen die Form und Stabilität der Dampfkapillare die Geometrie und Qualität der Schweißnaht. Die von Civan patentierte kohärente Strahlkombination ermöglicht es nun, den Laserstrahl im MHz-Bereich zu modulieren und damit beliebig zu formen. So kann die Verdampfung in der Kapillare, die Strömung im Schmelzbad und die Erstarrung der Schmelze frei gestaltet werden. Das Werkzeug Laser wandelt sich somit von einer Rohrzange in eine Pinzette.
Aufgrund der vielversprechenden Möglichkeiten hat sich BBW Lasertechnik dazu entschieden, in den neuen 8-kW-OPA-6-Laser von Civan zu investieren – und ist damit das erste Unternehmen, das die neue Anlage in Betrieb nehmen wird. Mit Unterstützung von Civan-Entwicklern wird die Schweißanlage bei BBW Lasertechnik bis Ende des Jahres aufgebaut. Der Laser soll insbesondere für Herausforderungen in der Elektromobilität eingesetzt werden, zum Beispiel beim Schweißen von Aluminium, Kupfer und Batterie-Mischverbindungen.
Demonstrationslabor für Laseranwender
Ist die Laseranlage in Betrieb, wird BBW Lasertechnik interessierten Firmen darüber hinaus als Applikationslabor für die Civan-Technologie und für Demonstrationen zur Verfügung stehen. Dadurch soll es Laseranwendern ermöglicht werden, Schweißprozesse in einem industriellen Umfeld zu erproben und abzusichern. Die Entwicklungsumgebung bei BBW Lasertechnik bietet hierbei die Möglichkeit, auf einen hauseignen Vorrichtungsbau und ein metallografisches Labor zurückzugreifen.
Quelle und Bild: BBW Lasertechnik