
05 März Wachstumsdelle in Spectaris-Branchen und Handlungsempfehlungen
Die wirtschaftliche Entwicklung der Hightech-Industrien Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik zeigt eine gedämpfte Dynamik, berichtet der Deutsche Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik Spectaris.
Inlandswachstum stagniert – Export leicht gestiegen
Nach vorläufigen Berechnungen von Spectaris auf Basis aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg der Gesamtumsatz der rund 2700 Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten nominal um 1,3 % auf 91 Milliarden Euro. Während der Inlandsumsatz nach Angaben des Verbands mit 30 Milliarden Euro stagnierte, legte das internationale Geschäft um 1,9 % auf 61 Milliarden Euro zu. Die Exportquote liegt damit bei 67 %. Die Zahl der Beschäftigten stieg den Berechnungen zufolge um 2,3 % auf fast 360.000 Mitarbeitende. Nach einem Umsatzplus von fast sieben Prozent im Vorjahr zeigt das aktuelle Ergebnis, dass die Konjunkturschwäche auch in diesen Branchen Spuren hinterlassen hat. Trotz ihrer Robustheit im Vergleich zu vielen anderen Wirtschaftszweigen des produzierenden Gewerbes wird deutlich, dass die Dynamik der vergangenen Jahre nicht aufrechterhalten werden konnte, sagt Spectaris. Der Verband wünscht sich daher gezielte wirtschaftspolitische Impulse, um die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. „Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen die Spectaris-Branchen konfrontiert sind“, kommentiert Jörg Mayer, Geschäftsführer von Spectaris, die Branchendaten. „Ungebremst zunehmende Regulierung, internationale Handelshemmnisse und ein zu langsamer Fortschritt bei der Digitalisierung erschweren es unseren Mitgliedsunternehmen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Gezielte Maßnahmen sind notwendig, um die Wachstumsdynamik wieder anzukurbeln und die Standortattraktivität Deutschlands zu stärken.“
Maßnahmenempfehlungen
Die Spectaris-Empfehlungen soll für den 21. Deutschen Bundestag und die neue Bundesregierung mit dem Zukunftsplan für den Hightech-Mittelstand in Deutschland konkrete Handlungsempfehlungen für eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik liefern.
Daher sind nach Meinung von Spectaris folgende Maßnahmen erforderlich:
- Mehr Engagement der Bundesregierung in Brüssel für den Bürokratieabbau: Die Regulierungsdichte erschwert Unternehmen den Marktzugang und bindet wertvolle Ressourcen. Effiziente und praxisnahe Regelungen sind erforderlich, um Innovationsprozesse zu beschleunigen.
- Exportverfahren verkürzen und internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern: Schnellere Exportgenehmigungen, eine strategische Handelsausrichtung und eine aktive Rolle Deutschlands in internationalen Märkten stärken den Standort nachhaltig.
- Digitalisierung und Einsatz von KI gezielt vorantreiben: Der konsequente Ausbau digitaler Infrastrukturen, ein effizienter Zugang zu hochwertigen Daten und eine innovationsfreundliche Umsetzung des AI-Acts in der EU schaffen wichtige Grundlagen für die Zukunft.
- Deutschland wieder an die Innovationsspitze führen: Investitionen in technologische Spitzenforschung und gezielte Förderprogramme für den Mittelstand sind entscheidend, um langfristig Wachstum zu generieren.
- Photonik als strategische Schlüsseltechnologie und Medizintechnik als Leitindustrie stärken: Diese Technologien spielen laut Spectaris eine Schlüsselrolle in den Bereichen Digitalisierung, Quantentechnologie und Gesundheitsversorgung. Ihre gezielte Unterstützung sichere die Technologieführerschaft Deutschlands.
„Unsere Hightech-Industrien haben in den vergangenen Jahren ihre Krisenfestigkeit bewiesen und Impulse gesetzt. Sie sind Wachstumstreiber für den Standort Deutschland“, sagt Mayer. „Jetzt kommt es darauf an, die richtigen Weichen zu stellen, um diese Position weiter auszubauen.“
Die Spectaris-Empfehlungen für den 21. Deutschen Bundestag sowie für die neue Bundesregierung ‚Ein Zukunftsplan für den deutschen Hightech-Mittelstand‘ findet sich hier als direkter PDF-Download.
Quelle und Bild: www.spectaris.de