Technologieforum Laser Photonik

Röntgenpreis für nanophotonische Teilchen­beschleunigung

Den diesjährigen Röntgenpreis der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) erhält der Physiker Dr. Roy Shiloh von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) und der Hebrew University of Jerusalem für seine herausragenden Untersuchungen zum Thema ‚Nanophotonische Elektronenbeschleunigung‘. Seit über 125 Jahren beruhen Röntgenquellen für medizinische und auch für andere Anwendungen auf dem Prinzip der Elektronenbeschleunigung in Vakuum. Aufbauend auf diesem Prinzip konnte Shiloh zeigen, dass Elektronen in nanophotonischen Strukturen mit Hilfe von optischen Feldern aktiv geführt werden können.

Teilchenbeschleuniger im Chipformat

Mit einer neuen Methode ist es ihm gelungen, den nach eigener Aussage weltweit ersten Teilchenbeschleuniger auf einem Mikrochip zu realisieren. Am Tag vor der Preisverleihung besuchte der Wissenschaftler (Bildmitte) das Unternehmen Pfeiffer Vacuum, einem der Stifter des Röntgenpreises, und berichtete von seinen Erkenntnissen. Daniel Sälzer, Geschäftsführer von Pfeiffer Vacuum, gratulierte dem Preisträger. „Für Pfeiffer Vacuum ist es sehr wichtig, Spitzenforschung und insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern“, betont Sälzer. „Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit der Ludwig-Schunk-Stiftung seit einigen Jahrzehnten den Röntgenpreis stiften.“ Professor Markus Thoma ergänzte in Namen des Gutachterausschusses der JLU: „Diese Methode könnte in Zukunft den Bau innovativer und sehr kompakter Röntgengeräte für klinische Zwecke ermöglichen“.
Shiloh hat an der Tel Aviv University Physik und Elektrotechnik studiert und 2018 dort promoviert. An der FAU hat er vier Jahre lang als Postdoc in der Arbeitsgruppe von Professor Peter Hommelhof geforscht und ist mittlerweile Assistenzprofessor an der Jerusalem University.

Pfeiffer Vacuum und die Ludwig-Schunk-Stiftung stiften gemeinsam das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro. Im Andenken an den Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen, der von 1879 bis 1888 als Professor in Gießen tätig war, verleiht die JLU seit 1960 den Preis.

Quelle und Bild: www.pfeiffer-vacuum.com



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