22 Nov Implantatbeschichtungen hochauflösend analysiert
Das Labor für Werkstofftechnik am Fachbereich Maschinenbau der FH Münster hat sich ein neues Konfokalmikroskop angeschafft. Das Gerät soll nicht nur Doktoranden wie Julian Hasselmann helfen, sondern auch Studierende künftig noch besser auf das spätere Ingenieursleben vorbereiten. Hasselmann ist Absolvent der FH Münster und promoviert jedoch an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in der experimentellen Orthopädie im Universitätsklinikum Münster (UKM). Eine Kooperation zwischen dem Labor für Werkstofftechnik und dem UKM ermöglicht ihm, seine Arbeit auch an der FH Münster durchzuführen.
Antibakterielle Oberflächenbeschichtung
Hasselmann arbeitet bereits seit seiner Masterarbeit an einem Forschungsprojekt mit, in dem ein spezielles Beschichtungssystem für Endoprothesen entwickelt wird, das Infektionen vorbeugen soll: Eine darauf aufgetragene mit Silberionen versetzte Beschichtung kann durch einen gezielten Schallstoß mithilfe eines sogenannten Stoßwellengeräts aktiviert werden, wodurch der antibakterielle Wirkstoff freigesetzt wird. Hasselmanns Aufgabe ist es unter anderem, die Oberfläche der Beschichtung auf ihre Rauheit oder ihren Verschleiß nach tribologischen Prüfungen zu untersuchen und die Schichtdicke zu bestimmen. Das Konfokalmikroskop ist für diese Arbeit unabdingbar, erklärt der Forscher. „Bei den Beschichtungen handelt es sich um weiche Oberflächen. Das Gerät arbeitet per Laser, also berührungslos, und beschädigt das Material somit nicht.
Präparationsfreie Hochauflösungsmikroskopie
Das Konfokalmikroskop kann verschiedene Materialien mit unterschiedlicher Beschaffenheit untersuchen, ohne dass die Proben wie bei anderen Mikroskopen dafür aufwändig präpariert werden müssen. „Eine Auflösung im Sub-Nanometer-Bereich ist damit möglich. Man kann damit sowohl 2-D- als auch 3-D-Modelle anfertigen, um das Material noch genauer zu analysieren.“ Möglich ist dies, da das Mikroskop durch eine Lochblende lediglich Licht im Fokusbereich erfasst und dadurch Aufnahmen mit hoher Auflösung erzeugt. An der FH Münster kommt das neue Mikroskop nun sowohl in Praktika als auch bei Abschluss- und Projektarbeiten zum Einsatz. „Die Konfokalmikroskopie wird auch in der Industrie angewandt“, erklärt Hasselmann, der am Fachbereich Maschinenbau neben seiner Promotion unterrichtet. „Die Studierenden können das Verfahren damit schon bei uns kennenlernen und werden so noch besser auf das Berufsleben vorbereitet.“
Weitere Informationen zum 3-D-Laserscanning-Mikroskop von Keyence
Quelle: www.fh-muenster.de