27 Jul Kompakter und leichter Laserscanner
Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT hat zur ‚Laser World of Photonics‘ ein Scannermodul vorgestellt, das erhebliche Effizienzsteigerungen zum Beispiel im 3-D-Druck, bei der Mikrobearbeitung oder in der Medizintechnik verspricht. Gegenüber konventionellen Systemen, so eine Meldung des ILT, spart der planare Galvoscanner bis zu 90 % an Bauvolumen. Mit dem Bauraum reduziert sich auch das Gewicht der Scannereinheit, was neue Anwendungen und Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung eröffnen soll.
Ursprünglich für einen handgeführten Prozess in der Neurochirurgie konzipiert, lässt sich der neue Scanner – laut Hersteller ohne Einbußen bei Präzision oder Dynamik – in Applikatoren für verschiedenehandgeführte Laserprozesse integrieren; neben der Medizintechnik auch für Laserbohr- oder -markierprozesse.
Dank der kompakten Bauform lassen sich mehrere der Scanner in einen Bearbeitungskopf integrieren: Die Fraunhoferforscher haben dafür einen Demonstrator mit vier 2-D-Ablenkeinheiten und je einem F-Theta-Objektiv aufgebaut und charakterisiert. Das Scanner-Array hat dabei ein Bauvolumen von 140 mm x 140 mm x 90 mm. Nach ILT-Angaben haben Tests mit Laserleistungen bis 150 W pro Scankopf eine Genauigkeit und eine Dynamik ergeben, die mit den Eigenschaften konventioneller Galvoscanner vergleichbar sind.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind beispielsweise in den Bereichen 3-D-Druck, Mikrobearbeitung, Entlacken oder Entschichten. Mit vier oder mehr Scannern lassen sich Bearbeitungsaufgaben parallelisieren; die Produktivität steigt linear mit der Anzahl der Scanner.
Der Miniscanner nutzt eine kommerziell verfügbare, modellbasierte Regelungselektronik. Damit ist die Integration in bestehende Maschinen unter Verwendung standardisierter Kommunikationsprotokolle möglich. Diese Closed-Loop-Regelung ist robuster, präziser und schneller als herkömmliche PID-Regler, vor allem durch das Scannen ohne Schleppverzug. Die jeweiligen Systeme entwickeln die Fraunhofer Laserspezialisten kundenspezifisch.
Weitere Informationen zum Leistungsangebot des Fraunhofer ILT
Quelle und Bild: www.ilt.fraunhofer.de