24 Okt Krebserkennung und Tumor-Marker verbessert
Verbesserte Untersuchungsverfahren für die Brustkrebserkennung sowie ein neuartiger Marker für minimal invasive Operationen wurden im Rahmen des Projekts ‚InMediValue‘ gemeinsam mit sieben Projektpartnern aus Deutschland und den Niederlanden an der FH Münster entwickelt. „Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen und freuen uns über einen Projektabschluss mit hervorragendem Output“, sagt Projektleiterin Prof. Karin Mittmann vom Euregio BioMedtech Center (EBC) der FH Münster. „Partnerinnen und Partner aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften, von Medizintechnikfirmen sowie aus der klinischen Praxis haben gemeinsam im Projekt gearbeitet. So konnten wir sicherstellen, dass die innovativen Erkenntnisse auch praktisch umgesetzt werden können, und bekamen direktes Feedback von den Klinikerinnen und Klinikern, die die Technik in Studien testeten, um diese zukünftig an den Patientinnen und Patienten nutzen zu können.“
Mammographie und multimodaler Imaging-Marker
Ergebnisse im Bereich der Optischen Technologien sind eine Methode in der Mammographie, die 3-D-Bilder in mehreren Ebenen aufnimmt und damit eine genauere Diagnose ermöglicht. Daneben wurde eine KI-basierte Technologie entwickelt, die die 3-D-Bilder aus der Mammographie auswertet. Dafür lernte das Programm, sogenannte suspekte Bereiche zu erkennen – also Gewebe, in denen Tumore vermutet werden. Außerdem soll die KI kleinste Kalkablagerungen im Brustgewebe von Tumoren unterscheiden können. Mit dem Programm lässt sich die Anzahl falsch positiver Befunde deutlich reduziert, so die Wissenschaftler. Es gibt wertvolle radiologische Hinweise und unterstützt so bei der Befundung.
„Unsere dritte Innovation ist ein multimodaler Imaging-Marker: eine Flüssigkeit, die vor der Operation in die Nähe des Tumors gespritzt wird“, erklärt Mittmann. Dieser Marker vereint zwei Eigenschaften, die es bisher laut den Wissenschaftlern noch nicht kombiniert gab. Er enthält magnetische Kleinstpartikel und fluoresziert im nahen Infrarotbereich. So kann das suspekte Gewebe bei einer minimal invasiven OP einfacher gefunden werden – mit einem Fluoreszenz-Laparoskop für die leuchtenden Inhaltsstoffe oder einer Handsonde für die magnetischen Partikel. „Beide Methoden haben ihre Stärken, die wir nun verbunden haben“, erklärt die Projektleiterin. „Das optische Verfahren liefert ein genaues Bild durch mehrere Gewebeschichten. Die magnetische Detektion kann regionale Lymphknoten bei der Operation auffinden, worüber man feststellen kann, ob der Tumor bereits gestreut hat.“
‚InMediValue‘ (Innovation in medical imaging value chains), mit einer Laufzeit von vier Jahren, wurde im Interreg-V-Programm der EU mit über 2,3 Millionen Euro gefördert. Mehr als 20 Personen sind involviert, diese sind tätig für die Unternehmen Screenpoint Medical, Sigmascreening, Holland Innovative, Cysal, TAFH Münster sowie für das Institut für Klinische Radiologie des Uniklinikums Münster (UKM), das TechMed Centre der Universität Twente und dem Euregio BioMedtech Center der FH Münster.
Quelle: www.fh-muenster.de
Bild: FH Münster / Michelle Liedtke