14 Feb Schnellere Serienreife für sicherheitsrelevante additive Komponenten
Nur in Einzelfällen und mit hohem Entwicklungsaufwand kommt die Additive Fertigung bisher in sicherheitsrelevanten Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt oder im Fahrzeugbau zum Einsatz. Zum einen fehlen Kriterien für eine Beurteilung der Qualität und Zuverlässigkeit 3-D-gedruckter Produkte. Zum anderen lassen sich vorhandene Erkenntnisse und Normen nicht eins zu eins auf additiv gefertigte Komponenten übertragen.
Das neue Kompetenzzentrum Additive Fertigung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) will dies ändern. Dazu wurde ein interdisziplinäres Expertenteam aus den Bereichen additive Fertigungstechnik, Werkstoffanalytik und zerstörungsfreie Materialprüfung gebildet. Das Team wird gemeinsam Lösungen erarbeiten und additive Fertigungsverfahren weiterentwickeln.
Um Unternehmen beim Aufbau additiver Produktionsketten zu unterstützen, steht an der BAM ein breites Dienstleistungsangebot zur Verfügung: von der Beratung zur Werkstoffwahl über die Entwicklung werkstoffangepasster Prozesse bis zur umfassenden Prüfung und Bewertung mechanischer Eigenschaften von Bauteilen. So soll das Kompetenzzentrum beispielsweise Antworten dazu liefern, wie sich additiv gefertigte Komponenten bei hohen Temperaturen und unter mechanischen Belastungen verformen und wie diese Verformungen berechnet werden können. Mittels neuer Messmethoden sollen Materialdefekte zukünftig zuverlässig lokalisiert und möglichst bereits im Herstellungsprozess behoben werden.
Testfertigung für den Mittelstand
Darüber hinaus soll im Rahmen der Initiative Qualitätsinfrastruktur Digital (QI-Digital) eine vernetzte und digital überwachte additive Fertigungskette als Testumgebung für den Mittelstand entstehen. Sie soll alle relevanten Prozessschritte von der Geometriedatenerfassung über die Additive Fertigung und Wärmenachbehandlung bis zur finalen zerstörungsfreien Prüfung abbilden. Dieses Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert und zielt darauf ab, eine digitale Qualitätssicherung für die Additive Fertigung zu entwickeln.
Quelle und Bild: www.bam.de