
12 Juni Photonen verschränken für die Krebsdiagnostik
Zur Frühdiagnostik von Krebs sollen neuartige Quantenlichtquellen eingesetzt werden können, über deren Entwicklung das Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) berichtet. Bei der Untersuchungsmethode, die Gewebeproben mit hyperspektraler Bildgebung erfasst, setzt das FBH Hochleistungsdiodenlaser ein, die bei einer Wellenlänge von 720 nm emittieren. In einem nichtlinearen Kristall werden verschränkte Photonenpaare im mittleren und nahen Infrarot (MIR und NIR) erzeugt, die zur Interferenz gebracht und für die Bildgebung verwendet werden. Bei dem innovativen Verfahren ‚Messung mittels undetektierter Photonen‘ wird die Probe mit den MIR-Photonen abgetastet. Die Messinformationen werden jedoch mittels der NIR-Photonen erhalten, die mit den MIR-Photonen verschränkt sind. Bei diesem sogenannten Quantenimaging wird ein Bild nur mit den Photonen erzeugt, die nicht direkt mit dem Objekt wechselwirken. Der Vorteil dieser Methode ist die Diagnostik im kostengünstigeren NIR-Bereich, die keine teuren Lichtquellen und Sensorsysteme mit geringerer Effizienz im MIR-Spektrum erforderlich machen. Verglichen mit bestehenden Lösungen verkürzen die Systeme nach Angaben der Entwicklerinnen und Entwicklern die Messzeiten zudem signifikant. Das auf Quantentechnologie basierende System soll somit einen wichtigen Beitrag für die schnelle Krebsdiagnostik leisten. Gefördert wird die Entwicklung vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen des QEED-Projekts.
Quelle: www.fbh-berlin.de
Bild: FBH / Schurian.com